01.02.2020

Von Jüchen bis Olpe

Aufgrund der hohen Nachfrage der Schulen in NRW ist ab diesem Jahr eine zweite Wanderausstellung im Einsatz. Gelsenkirchen, Nettetal, Schwerte und Olpe – hier machten die Wanderausstellungen „Landtag macht Schule“ im Januar Station. Der Präsident des Landtags und seine Vizepräsidentinnen und Vizepräsident besuchten diese Schulen. Persönliche Fragerunden fanden im Schulzentrum in Jüchen und in einer Grundschule in Krefeld statt.

Die erste Station der Wanderausstellung “Landtag macht Schule“ nach dem Jahreswechsel hat Vizepräsidentin Carina Gödecke am 8. Januar nach Gelsenkirchen geführt. In der Gesamtschule Ückendorf eröffnete sie gemeinsam mit dem Schulleiter Achim Elvert, dem Landtagsabgeordneten Sebastian Watermeier und der Bürgermeisterin Martina Rudowitz die Ausstellung.

In ihren begrüßenden Worten gab Carina Gödecke den Schülerinnen und Schülern demokratische Wünsche für das neue Jahr mit: „Machen Sie mit bei der Demokratie. Gehen Sie wählen“. Anschließend folgte eine Fragerunde. Die Schülerinnen und Schüler der Sozialwissenschaften-Kurse der 11. und 12. Jahrgangsstufe hatten viele Fragen mitgebracht. Vor allem das Thema Nachhaltigkeit im Alltag interessierte sie. Carina Gödecke, Sebastian Watermeier und Martina Rudowitz berichteten aus ihrem Alltag und hielten fest, dass Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema ist, an dem immer weitergearbeitet werden muss. Auch kleine Schritte jedes Einzelnen seien hilfreich, zum Beispiel beim Konsum von Lebensmitteln und dem Sparen von Energie im Haushalt. Weitere Fragen richteten sich auf die Bereiche Legalisierung von Cannabis und die medizinische Forschung.

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Premiere feierte am 13. Januar eine zweite Wanderausstellung des Landtags NRW in der Gesamtschule Nettetal. Schulen, denen es bisher aus Platzgründen nicht möglich war, die Wanderausstellung unterzubringen, bietet der Landtag mit der neuen „kleineren“ Variante nun auch die Möglichkeit dazu. Ab diesem Jahr wandert auch diese Ausstellung durch die Schulen in NRW.

Vizepräsident Oliver Keymis begrüßte rund 70 Schülerinnen und Schüler herzlich und bedankte sich für das Engagement der Schule und insbesondere auch bei der Schülerschaft für das Interesse an der Ausstellung des Landtags Nordrhein-Westfalen. Anschließend stellte er sich gemeinsam mit den Abgeordneten Ina Spanier-Oppermann und Dietmar Brockes sowie Kommunalpolitikern/innen den Fragen der jungen Menschen. Diese beschäftige vor allem, wie sie sich politisch beteiligen können. Dabei wurde auch über das Wahlalter diskutiert.

Moderiert wurde die Veranstaltung von den Schülerinnen und Schülern selbst. Einige Schülerinnen nutzten die Chance, sich aktiv einzubringen und forderten, dass „Vorschläge von jungen Menschen gehört und ernstgenommen werden müssen“.

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„Herr Kuper, wenn Sie ein Superheld wären, welche Superkraft hätten Sie gerne?“ - mit dieser Frage starteten die vier Schüler-Moderator/innen Jana, Rajeena, Nina und Marc am 17. Januar in den Themenblock „Persönliches“. Landtagspräsident André Kuper antwortete den rund 200 Schülerinnen und Schülern: „Weisheit! Das ist doch eine tolle Superkraft“.

Auf Initiative der Schülerschaft hatte das Schulzentrum Jüchen Landtagspräsident André Kuper zum Besuch ihrer Schule im Rahmen des Programms „Präsidium macht Schule“ eingeladen. Insgesamt fünf Themenblöcke hatten die Schülerinnen und Schüler vorbereitet: Neben persönlichen Fragen gab es Fragen zu aktueller Politik, Klima und Umwelt, Bildung und Digitalisierung sowie Wirtschaft.

Besonders beim Thema Bildung hakten die jungen Menschen nach. Eine Schülerin fragte „Bereitet die Schule auf das Leben vor?“. „Als Schüler habe auch ich das hinterfragt. Aber heute kann ich sagen: Ja, das tut sie. Vieles, was ich in der Schule gelernt habe, zum Beispiel in Mathe, brauche ich heute noch“, sagte Kuper. Unterstützt wurde er vom Bürgermeister Harald Zillikens: Ihm hätte besonders das Fach Geschichte geholfen. In einer Speedfragerunde musste der Landtagspräsident innerhalb weniger Sekunden antworten: Teamarbeit oder Einzelkämpfer? Welches Verkehrsmittel nutzen Sie am häufigsten? Early bird oder night owl?

André Kuper zeigte sich beeindruckt vom Schulbesuch in Jüchen und bedankte sich für die tolle Organisation, die die Schülerinnen und Schüler selbst übernommen hatten.

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„Wie ist es als Politikerin?“, „Wie sieht Ihr Alltag aus?“ oder „Wer legt die Redelisten im Landtag fest?“: Die Fragen der 45 Viertklässler nahmen kein Ende, als Vizepräsidentin Carina Gödecke die Städtische Gemeinschaftsgrundschule „Jahnschule“ in Krefeld am 20. Januar 2020 besuchte. Immer wieder schnellten die Arme der Schülerinnen und Schüler nach oben, die sehr interessiert an der Arbeit des Landtags und gut vorbereitet waren. 

Bei dem Schulbesuch ging es u. a. um die Migration und die Aufgeschlossenheit gegenüber Menschen anderer Länder und Kulturen – und dass dies „ein Markenzeichen“ von Nordrhein-Westfalen sei, wie die Vizepräsidentin sagte. Sie betonte: „Das macht uns stark. Und die Toleranz hält unsere Gemeinschaft zusammen.“ 

Auch der Klimaschutz war ein wichtiges Thema für die Viertklässler, insbesondere die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll. Gödecke sagte: „Politik muss hier viel tun. Aber wir können auch alle etwas tun, beispielsweise versuchen, Plastikmüll zu vermeiden.“ Nach anderthalb Stunden lebhafter Diskussion rief sie die Schülerinnen und Schüler auf, ein Wort auszuwählen, das alle gemeinsam laut rufen sollten. Die Viertklässler waren sich schnell einig: „NRW“ schallte es aus 45 begeisterten Kindermündern.

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Ab dem 20. Januar hatten auch die Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Bährens-Gymnasiums die Gelegenheit, die Wanderausstellung „Landtag macht Schule“ in der Aula, die im Moment auch als provisorischer Ratssaal der Stadt Schwerte dient, zu erkunden: Was sind die Aufgaben des Landtags? Wie funktionieren Wahlen? Wie kann ich den Landtag Nordrhein-Westfalen erleben?

Auf diese und viele weitere Fragen und Themen geht die Wanderausstellung des Landtags NRW ein. Aber nicht auf alle Fragen hat die Ausstellung eine Antwort. Deshalb war Landtagspräsident André Kuper zu Gast, dem die Schülerinnen und Schüler ihre Fragen stellen konnten. Auch die Landtagsabgeordneten Susanne Schneider und Hartmut Ganzke sowie der Bürgermeister Dimitrios Axourgos waren mit dabei.

„Wie sehen Sie die Aufgabenteilung zwischen dem Bund und den Ländern? Wäre es zum Beispiel hilfreich, ein gemeinsames Bildungssystem zu haben?“ fragte ein Schüler. „Absprachen werden dadurch nicht immer einfacher. Aber gerade, wenn wir an die Erfahrungen aus der Geschichte denken und auch einen Blick auf andere Länder werfen, zum Beispiel auf unser Nachbarland Polen, ist es wichtig, dass Föderalismus im Grundgesetz verankert ist und wir daran festhalten“ antwortete André Kuper.
Die Abgeordneten bestärkten die Schülerinnen und Schüler abschließend darin, sich gesellschaftlich zu engagieren und wann immer sie ein Anliegen haben, sich jederzeit an ihre Abgeordneten zu wenden.

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„Ich wünsche mir, dass unsere Wanderausstellung dazu anregt, dass ihr darüber nachdenkt, welche Vorteile die parlamentarische Demokratie hat. Gerade der heutige Holocaust-Gedenktag zeigt, wie wichtig diese Auseinandersetzung ist“, begrüßte Vizepräsidentin Angela Freimuth am 27. Januar gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Jochen Ritter und Bürgermeister Peter Weber die 9. Klassen der St.-Franziskus-Schule in Olpe. 

Frau Mengel-Münker, Lehrerin für Sozialwissenschaften, hatte sich dafür eingesetzt, dass die Wanderausstellung des Landtags an die St.-Franziskus-Schule nach Olpe kommt: „Ich finde es ganz toll, dass die Ausstellung nun bei uns ist. Ich hoffe, dass sie bei der Vorbereitung auf unseren Landtagsbesuch in diesem Jahr hilft und bei den Schülerinnen und Schülern ein Gefühl für die Demokratie entwickelt“.

Zahlreiche inhaltliche Fragen hatten die jungen Menschen mitgebracht. So ging es in der Fragerunde zum Beispiel um die Demokratie als Staatsform, das Kommunalabgabengesetz sowie Bildungs- und Flüchtlingspolitik.
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Die Fraktionen im Landtag NRW