14.10.2019

"Präsidium macht Schule" und die Wanderausstellung "Landtag macht Schule" NRW-weit unterwegs

Recklinghausen, Krefeld-Uerdingen, Dortmund, Horstmar-Schöppingen, Wetter, Bielefeld-Heepen und Köln-Mülheim waren Stationen des Programms "Präsidium macht Schule" und der Wander-Ausstellung "Landtag macht Schule" im September. In den Schulen diskutierten der Präsident des Landtags, André Kuper, und seine Vizepräsidentin Carina Gödecke jeweils mit Schülerinnen und Schülern über Politik - oder es wurde die Schul-Wanderausstellung über den Landtag eröffnet. Hier die Details.

Recklinghausen

Dem Engagement von Emily Sawatzki, Schülerin des Kuniberg Berufskollegs in Recklinghausen, war es zu verdanken, dass der Landtagspräsident André Kuper am 4. September 2019 die Klassen 12 und 11 des Kuniberg Berufskollegs in Recklinghausen besuchte, um mit den Schülerinnen und Schülern  über Demokratie und Landespolitik zu diskutieren und ins Gespräch zu kommen. Klimaparks und Kinderrechte, die Herausforderungen für NRW durch den drohenden Brexit und Bürokratie-Abbau: Lehrerin Melanie Sandmann sowie Schulleiterin Michaela Korte freuten sich über die engagierten Fragen der Jugendlichen und über die spannenden Antworten des Landtagspräsidenten. (Text und Foto: Dietsch)

 

Krefeld

Auf gut informierte und interessierte Oberstufenschülerinnen und -schüler traf die Erste Vizepräsidentin des Landtags, Carina Gödecke, zeitgleich am 4. September 2019 im Gymnasium am Stadtpark Uerdingen in Krefeld. Fast zwei Stunden lang debattierte die Vizepräsidentin mit den 16- bis 18-Jährigen über die Funktionen des Landtags, die Aufgaben der Abgeordneten und die parlamentarische Demokratie und beantwortete zahlreiche Fragen zu aktuellen Themen. Besonders die Bildungspolitik lag den Jugendlichen am Herzen. Es ging aber beispielsweise auch um den Klimaschutz und die Digitalisierung. Vizepräsidentin Gödecke ermutigte die Schülerinnen und Schüler, sich politisch einzubringen. „Ihr seid die viel besseren Anwälte für Eure Generation als wir“, betonte sie. Die Vizepräsidentin ergänzte, dass man viel erreichen könne, wenn man sich engagiere. Für zwei Stunden engagierte Debatte gab es dann am Ende großen Applaus von den Jugendlichen. (Text und Foto: Busch)

 

Dortmund

„Das wichtigste an Demokratie ist, dass alle gemeinsam mitwirken“, sagte Landtagspräsident André Kuper am selben Nachmittag bei der Eröffnung der Schul-Wanderausstellung „Landtag macht Schule“ an der Gertrud-Bäumer-Realschule in Dortmund. Die Schülerinnen und Schüler hatten mit großem Einsatz ein Programm für die Eröffnungsfeier erarbeitet. Alica und Hajan aus der Klasse 10 übernahmen die Moderation und baten zuerst ihren Direktor, Henry Godglück, um ein Grußwort. Dieser freute sich, es sei eine große Ehre für die Schule, die Wanderausstellung beherbergen zu dürfen.

Der Präsident des Landtags betonte in seiner anschließenden Rede, wie wichtig es sei, sich gut zu informieren und möglichst viele Meinungen zu hören, um daraus eine persönliche Einstellung und Haltung zu formen. Demokratie sei keinesfalls selbstverständlich, dafür brauche es engagierte und informierte Jugendliche.

Immer wieder traten Schülerinnen und Schüler der Schreibwerkstatt an das Rednerpult und definierten ihr Europa: Meinungsfreiheit und Identität, Demokratie und Innovation, Sicherheit und Umweltschutz, v. a. aber Menschenrechte und Toleranz. Zum Abschluss diskutierten einige Schülerinnen und Schüler mit den Besuchern der Ausstellungseröffnung darüber, wo Demokratie an Schulen zu finden ist.

Die Schüler könnten mitbestimmen, was an der Schule passiert, so eine Schülerin. Dabei zähle jede Stimme gleich, egal von wem sie komme. Da könne sogar US-Präsident Donald Trump kommen, er hätte auch nur eine Stimme, sagte eine andere Schülerin. (Text und Foto: Dietsch)

 

Horstmar

Vizepräsidentin Carina Gödecke eröffnete am 16. September 2019 die Schulwanderausstellung „Landtag macht Schule“ in der Sekundarschule Horstmar-Schöppingen. Da zur Zeit die Wahlen zum Schülerparlament stattfänden, passe der Mini-Landtag gerade besonders gut, erklärte Abteilungsleiter Dr. Andreas Heilborn. Hubertus Drude, Schulleiter der Sekundarschule, begrüßte die zahlreichen Gäste: den Bürgermeister der Gemeinde Schöppingen, Franz-Josef Franzbach, den Bürgermeister der Stadt Horstmar, Robert Wenking sowie den örtliche Landtagsabgeordneten Helmut Seifen. Gäste waren auch  die Fraktionsvorsitzenden der im Rat vertretenen Parteien, die Klassensprecherinnen und Klassensprecher der Jahrgänge 5-10, die Schülerinnen und schüler des 10. Jahrgangs, GL-Lehrerinnen und Lehrer und viele mehr.

Rebecca Bertulies und Lars Kemper (Schülersprecherin und -sprecher) sagten: „Wir freuen uns über die Ausstellung. Wir wollen uns an einer breiten politischen Diskussion beteiligen.“ Die Vizepräsidentin des Landtages NRW lobte sie dafür, denn Demokratie funktioniert nicht von alleine. Schon Abraham Lincoln habe gesagt, Demokratie sei die Regierung des Volkes – durch das Volk, für das Volk. „Aber Demokratie ist nicht von alleine gekommen und wird nicht von alleine bleiben. Sie funktioniert nicht wie die Muppet-Show, wo man vom Balkon aus zuschaut, meckert und schließlich geht – und das Geschehen auf der Bühne geht unverändert weiter. Nein, Demokratie lebt vom Mitmachen!“, sagte Gödecke. Der größte Feind der Demokratie sei die Gleichgültigkeit. Bevor sich Carina Gödecke ins Goldene Buch der Gemeinde Schöppingen eintrug, durften die Schülerinnen und Schüler noch Fragen stellen. Schulleiter Hubertus Drude bezeichnete die Eröffnung der Wanderausstellung anschließend als „Sternstunde der Schule“. (Text und Foto: Dietsch)

 

Wetter

Wie arbeitet der Landtag? Was bedeutet Demokratie für unser Leben? Und was hält unsere Gesellschaft zusammen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Besuchs von Vizepräsidentin Carina Gödecke am 23. September 2019 an der „Schule am See – Städtische Sekundarschule Wetter“. Mit rund 100 Schülerinnen und Schülern der Klassen 8 und 10 diskutierte die Vizepräsidentin u. a. darüber, was konkret Solidarität im täglichen Miteinander ausmacht, zwischen den Generationen oder im globalen Zusammenhang. Die Jugendlichen, die alle schon einmal Landtag und/oder Bundestag besucht hatten, waren gut vorbereitet und stellten auch Fragen nach den Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche, sich politisch einzubringen, oder wie Nachhaltigkeit in der Kommune realisiert werden kann. Am Ende einer munteren Diskussion gab es großen Applaus für die Vizepräsidentin, die sich mit einem Lob bedankte: „Das hat Spaß gemacht, Ihr seid wirklich eine tolle Truppe.“  (Text und Foto: Busch)

 

Bielefeld

„Wir freuen uns auf das Format des offenen Dialogs!“, hieß es zu Beginn des Schulbesuchs von Landtagspräsident André Kuper am 25. September 2019 in Gymnasium Bielefeld-Heepen. 200 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe sowie der angrenzenden Realschule füllten die Aula - und setzen sich sogar freiwillig in die erste Reihe.

Studiendirektor Thomas Neidhardt war erstaunt zu hören, wie wichtig dem Landtagspräsidenten und seinen Stellvertretern im Präsidium die Schulbesuche sind.

Die erste Frage der Jugendlichen galt der inneren Sicherheit. Weitere Themen der Diskussion der Schülerinne und Schüler mit dem Landtagspräsidenten waren die Digitalisierung an Schulen, Parteien-Zersplitterung in den Räten, zunehmender Nationalismus, Energieversorgung, Lobbyismus... und natürlich auch nach dem Klimapaket. Zum Abschluss hatte der kommissarische Schulleiter wieder das Wort. „Mich hat beeindruckt, wie Sie mit Leidenschaft und Lebhaftigkeit für die Demokratie geworben haben“, sagte er zu den beiden Politikern. „Vor allem hat mich hat auch Ihre Neutralität und Ausgewogenheit beeindruckt. Was noch deutlich geworden ist: Wie wichtig es ist, sich zu informieren und nicht vorschnell ein Urteil zu fällen!“ (Text und Foto: Dietsch)

 

Köln

Demokratie sei Wort und Widerwort, sagte die Vizepräsidentin des Landtags, Carina Gödecke, am 30. September 2019 zur Eröffnung der Wanderausstellung des Landtags in der Aula des Städtischen Hölderlin-Gymnasiums in Köln-Mülheim. Sie verglich die Aula – den Begegnungs- und Pausenraum als gute Stube der Schule –mit dem Plenarsaal des Landtags: als gute Stube des Parlaments. Die Ausstellung ist Ausgangspunkt für die Schülerinnen und Schüler gewesen, sich mit dem Begriff „Demokratie“ und besonders den Wahlen auseinanderzusetzen. "Wahlen machen noch keine Demokratie, aber ohne Wahlen gibt es keine Demokratie", zitierte Frau Gödecke Barack Obama. Im 100. Jubiläumsjahr der Weimarer Republik erinnerte sie daran, dass sich Demokratie zwar immer verändern muss, es aber wichtig ist, dass sie sich nicht selbst abschafft. Ein besonderes Highlight war der Vortrag eines Textes von Kaja Fahnenmüller, 8b. Sie beschrieb einen dystopischen Zustand, in dem wir unsere Wahl an einen Diktator abgeben, weil es viel bequemer ist. Dieser nutzt dann seine Macht, um die Polizei zu korrumpieren, die Armen zu drangsalieren und die Reichen und die Atheisten zu bevorzugen.

Zum Abschluss führten Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase und der Schülervertretung eine Podiumsdiskussion zum Thema Wahlrecht ab 16 Jahren. Sie argumentierten, der demographische Wandel führe zu einer Politik der Älteren, das Wahlrecht ab 16 würde den Jüngeren mehr Gewicht geben und die Politik dazu bringen, mehr auf ihre Bedürfnisse zu achten. Außerdem würden viele unter 18 jährige Auszubildende schon Steuern zahlen, sie müssten dann auch wählen dürfen.
Jugendliche seien extremer und manipulierbarer in ihren Ansichten, war ein Gegenargument. Darüber hinaus hätte das Wahlrecht ab 16 Jahren ohne hin nicht die gewünschten Auswirkungen, wie der intensiven Orientierung an den Bedürfnissen der Jugend. (Text und Foto: Hartlap)

Beide Programme ("Präsidium macht Schule" und die Wanderausstellung "Landtag macht Schule") werden ab 28. Oktober fortgesetzt. 

(Foto: Dietsch)

 

Die Fraktionen im Landtag NRW