„Präsidium macht Schule" -

01.02.2019

Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit

Der Landtag hat es sich zur Aufgabe gemacht, mehr junge Leute für Politik zu interessieren. Deshalb besuchte das Landtagspräsidium im Januar drei Schulen in NRW: Landtagspräsident André Kuper das Walburgis-Gymnasium Menden, Vizepräsidentin Carina Gödecke die Friedensgrundschule Dortmund und Vizepräsident Oliver Keymis die Realschule Enger. Sowohl das Präsidium als auch die Schülerinnen und Schüler machten dabei spannende Erfahrungen.

Der Besuch von Präsident Kuper am Walburgisgymnasium war dem Schüler Johannes Gaßmann zu verdanken. Der 18-Jährige hatte den Besuch nach einer dreitägigen Teilnahme am Jugend-Landtag 2018 initiiert. So kam es, dass 200 Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 bis 18 Jahren Fragen an André Kuper in der Schulaula stellen konnten. Diese berührten die aktuellen Veränderungen in Politik und Gesellschaft. Angesprochen auf die Unterschiede zwischen seiner eigenen Jugend und der heutigen, antwortete André Kuper: „Heute habt ihr es einfacher, an Informationen zu kommen. Es gibt jedoch die Gefahr, dass das Internet die eigene Meinung lediglich bestätigt. Deshalb ist heute so wichtig, Informationen aus mehreren Quellen zu suchen.“

Gefragt, ob es ihm als Landtagspräsident nicht manchmal schwerfalle, überparteilich zu sein, gab der Politiker zu: „Ja, aber ich war vorher schon 15 Jahre Bürgermeister. Daher habe ich Übung darin. Denn auch als Bürgermeister musste ich überparteilich Standpunkte vertreten können.“

Fragen, die weit über die Grundschulzeit hinausgehen, stellten 180 Schülerinnen und Schüler der Vize-Präsidentin Carina Gödecke an der Friedensgrundschule in Dortmund: Umweltschutz, Syrien und die Bedeutung der Demokratie waren Themen, welche die 6- bis 10-Jährigen beschäftigten.

Diese wiederum lernten durch den Besuch auch viel hinzu: zum Beispiel, dass es eine Art „Zeugnis“ gibt für Abgeordnete - allerdings nur alle fünf Jahre. Denn dann geht es um die Wiederwahl. Schulleiterin Ulrike Dreps verriet: „Die Kinder wegen des hohen Besuchs ganz aufgeregt - und haben sich extra alle besonders schön dafür gekleidet!“

An der Realschule Enger freuten sich 150 Schülerinnen und Schüler der achten und neunten Klassen über den Besuch von Landtags-Vizepräsident Oliver Keymis. In dieser besonderen Politikstunde wurde viel gelacht, aber auch viel nachgefragt. Was, wollte beispielsweise ein Schüler wissen, halte er von den anderen Fraktionen, denen er nicht angehöre? „Alles prima. Menschen, mit denen man diskutieren und streiten kann“, meinte der Vizepräsident. „Denn das gehört zur Demokratie.“
Keymis war auf Initiative von Lehrerin Franziska Trepte in die Schule gekommen. Konrektor Daniel Bodi formulierte anschließend: „Das war emotional und mitreißend – genau das, was wir gegen Politikverdrossenheit brauchen!“

Aktuelle Infos unter anderem zu den Schulbesuchen finden sich auch bei Facebook:

www.facebook.com/jugendlandtag/

(Doro Dietsch/Landtag NRW)

Schulleiter Dr. Eduard Maler freute es, dass die Initiative zur Einladung von Landtagpräsident André Kuper (Foto, Mitte) in das Walpurgisgymnasium von seinen Schülern kam. Zu ihnen sagte er: „Ihr wollt euch gesellschaftlich und politisch engagieren und das ist gut so! Denn die Zukunft des Landes und der Demokratie liegt bei euch.“ 

Vizepräsidentin Carina Gödecke wurde an der Friedensgrundschule in Dortmund mit Tanz, Gesang und Diabolo-Vorführungen empfangen.

Vizepräsident Oliver Keymis (zweiter von rechts) mischte sich bei der Beantwortung der vielen Fragen in der Realschule Enger immer wieder unter die Schüler.

Die Fraktionen im Landtag NRW