04.05.2018

Großes Interesse und viele Fragen bei vier Schulbesuchen von André Kuper, Carina Gödecke und Angela Freimuth

So unterschiedlich wie die Schullandschaft, so unterschiedlich sind auch die Schulbesuche des Landtagspräsidiums. Dies zeigten wieder die letzten vier Termine von Präsident André Kuper in Leverkusen, Vizepräsidentin Carina Gödecke in Lippstadt und Bredenscheid sowie der Vizepräsidentin Angela Freimuth in Rheine.

Dabei hatten die Schülerinnen und Schüler der Don-Bosco-Schule Lippstadt im Gespräch mit Carina Gödecke erst einmal jede Menge Gemeinsamkeiten von Schule und Landtag herausgefunden: In beiden Einrichtungen geht es um Regeln, gibt es regelmäßig Konferenzen und Abstimmungen. „Ihr könntet Abgeordnete sein“, sagte Vize-Präsidentin Carina Gödecke. „Euer Schulleiter ist wie die Regierung: Er hat selber keine Stimme in der Schulkonferenz und muss machen, was von euch abgestimmt wurde...“

Bei der Veranstaltung, die im Lehrerzimmer stattfand, stellten die 12- bis 18-Jährigen allerdings auch Unterschiede fest zwischen Plenarsitzungen und Unterrichtsstunden: Wer zu spät zur Plenarsitzung kommt, wird nicht ermahnt und darf sogar zwischendurch wieder rausgehen. Das erstaunte die Gruppe, die sich aus SV, Junior-Botschaftern und einer Klasse zusammensetzte, die bereits in Straßburg das europäische Parlament besucht hat.

„Ich google den Landtag mal“, sagte nach dem Besuch der Vizepräsidentin eine Schülerin. Genau das sollte mit dem Schulbesuch erreicht werden!

Die pfiffigen Siebtklässler des Freiherr vom-Stein-Gymnasiums in Leverkusen wollten gar nicht aufhören, Fragen an Landtagspräsident André Kuper zu stellen - nicht einmal, als es zur Pause schellte. Die schlauen Fragen reichten von Sterbehilfe, über Hebammenmangel, Streik am Flughafen, Verkehrsproblemen an der Leverkusener Brücke, Altenpflege, Legalisierung von Drogen, Steuerverschwendung, fraktionslosen Abgeordneten, den Frauenanteil im Landtag bis hin zu Schulthemen („Warum ...kann man sich nicht schon früher spezialisieren?“).

Am meisten Gelächter erntete die Frage: „Warum lernt man in der Schule so oft Sachen, die man nicht braucht?“ Zum Abschluss wollte eine Zwölfjährige wissen, ob André Kuper es schon einmal bereut habe, das Angebot Landtagspräsident angenommen zu haben? Er antwortete, nicht jeder Tag sei eitel Sonnenschein, aber: „Ich mache das, was ich mache, herzlich gerne!“

„Wir laden uns gerne Gäste ein. Diesmal haben wir uns den Landtag eingeladen“, sagte Andrea Pepping, Schulleiterin der Grundschule Bredenscheid in Hattingen, als Vizepräsidentin Carina Gödecke in die Aula kam, begleitet von dem örtlichen Abgeordneten Prof. Dr. Rainer Bovermann. Die zehnjährigen Schülerinnen und Schüler sangen für den Besuch Oster-Lieder, stellten viele Fragen und staunten darüber, dass das „goldene Buch“ der Stadt tatsächlich golden ist: Bürgermeister Dirk Glaser hatte es mitgebracht, damit sich die Vizepräsidentin eintragen konnte.
Trotz aller Freude: Auch in Bredenscheid herrscht nicht nur heile Welt. Das Kollegium wünschte sich unter anderem mehr Schulsozialarbeiter-Stunden, mehr Förderunterricht, mehr Freistellung für Sekretariats-Arbeiten und weniger Bürokratie.

Eine Schule mit gleich zwei Kirchenorgeln - so etwas gab es im Kreis Steinfurt. Genauer gesagt im Gymnasium Dionysianum in Rheine. Hier diskutierte Vizepräsidentin Angela Freimuth auf Einladung von Alexander Brockmeier MDL und Schulleiter Oliver Meer mit der Oberstufe. Armut und Reichtum in NRW (insbesondere Kinderarmut) sprachen die Jugendlichen an. Aber auch Ausländerkriminalität, Digitalisierung der Gesellschaft und die Gleichberechtigung in der Bezahlung (für gleiche Tätigkeiten) waren Themen der Diskussion. Der betreuende Politiklehrer äußerte anschließend den Wunsch, eine solche Veranstaltung möge einmal im Jahr an jeder Schule stattfinden. Ob wir das schaffen? Schließlich hat NRW genau 5668 Schulen, die besucht werden wollen!


(Text und Bilder: Doro Dietsch/Landtag NRW)  

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