
In Castrop-Rauxel betonte Politiklehrer Tim Unger, Toleranz, Offenheit und kritisches Denken sei Tradition am EBG. Daher mache man mit bei der „Juniorwahl“ und daher habe er den Schulbesuch beim Landtag angefragt. Er zitierte Ernst Barlach: „Die ganze Welt ist in schiefer Position; das Ausbalancieren darf aber nicht aufgegeben werden.“

Auf den Zetteln der Schülerinnen und Schüler standen Fragen zur Arbeit im Landtag, zum Extremismus, zur Politikverdrossenheit, zur digitalen Vernetzung und zur Afd.

Nett war die musikalische Begrüßung in Castrop-Rauxel. Sie gab der Veranstaltung einen festlichen Rahmen. Schließlich, so Schulleiter Dr. Friedrich Mayer sei es nichts Besonderes, ein Parlament zu besuchen - „aber dass das Parlament zu uns kommt, das ist schon etwas Besonderes!“

Zwei Tage zuvor hatte André Kuper im Kölner Stadtteil Lindenthal hat mit 300 Jugendlichen über Demokratie diskutiert. Die Schülerinnen und Schüler des Apostelgymnasiums stellten keine persönlichen oder privaten Fragen an ihn, sondern wollten beispielsweise wissen, warum Unternehmensgründungen so bürokratisch seien. Genau das sei Thema eines so genannten "Entfesselungpakets" im Landtag, antwortete der Präsident. Das Problem sei „erkannt und in Bearbeitung“.

Kostenloser ÖPNV – diese Idee fanden die Oberstufenschülerinnen und -schüler gut. Hier hakten allerdings die anwesende Bezirksbürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes (2. von rechts) und der anwesende Landtagsabgeordnete Bernd Petelkau (rechts) ein: Schon jetzt verursache der ÖPNV in Köln jedes Jahr ein Defizit in zweistelliger Millionenhöhe.

Auch Energie-Mobilität, Dieselfahrverbote, Polizeieinsätze bei Fußballspielen, Verschleierungsverbot im Karneval, die Essener Tafel und steigende Immobilienpreise waren Themen der interessanten Diskussion. „Eine gelungene Art, Schülerinnen und Schüler Politik hautnah zu vermitteln!“, befand Politik-Lehrer Sven Heilmann.
(Text und Fotos: D. Dietsch / Landtag NRW)